Das Kulturcafé ist bekannt für seine niveauvollen und wechselnden Ausstellungen. Dahinter stehen stets Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Altersklassen und mit besonderen Talenten. Auch aktuell lohnt sich wieder ein Besuch. Martha Müller, 15 Jahre alt und Schülerin am Gymnasium Marienberg, präsentiert dort bis Mitte Juli 40 ihrer beeindruckenden Werke.
Portraits, so realistisch wie ein Foto, Blumen und Tiere, faszinierend dargestellt, um nur Beispiele zu nennen, erzeugten bereits zur Eröffnung der Galerie bei den Gästen zahlreiche Wow-Effekte. „Ich hatte vom Können dieser jungen Künstlerin erfahren und konnte sie für eine Ausstellung gewinnen. Junge Leute wie sie müssen die Möglichkeit erhalten, ihr Talent einem breiteren Publikum vorstellen zu dürfen. Die Arbeiten bedienen die modernere Schiene und sind eine Bereicherung der Angebote unserer Einrichtung“, sagte Viola Brachmann vom Kulturverein Pockau-Lengefeld e.V.
Was bei Martha zunächst als Hobby begann, entpuppte sich schnell als Leidenschaft. Im Malen entfaltet sie bemerkenswerte Fähigkeiten und entwickelt sich zum Autodidakten. Martha schafft es, unterschiedlichsten Einflüsse harmonisch zu vereinen. Die ersten Schritte in diese kreative Welt wagte sie in Zeiten von Corona. „Die Beschränkungen damals brachten auch Langeweile mit sich. Da habe ich mit dem Malen begonnen und hatte so viel Freude daran, dass ich dabeigeblieben bin. Zu diesem Zeitpunkt besuchte ich die 4. Klasse“, erzählte die Marienbergerin. Gegenwärtig ist Martha dabei, sich auszuprobieren, um ihren ganz eigenen Stil zu finden. Bis zu einer fertigen Arbeit dauert es von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Einen Nachmittag in der Woche verbringt sie zudem mit Oma Hella, mit der sie Maltechniken ausprobiert. Die Malerei ist jedoch nicht Marthas einziges Hobby. Gern spielt sie Klarinette im Quartett und lernt neben Englisch und Latein noch Koreanisch. Ihr Lieblingsfach am Gymnasium ist – wie könnte es anders sein – Kunsterziehung. Doch auch die anderen Fächer meistert sie bestens. Ein Fulltimejob könnte man meinen, doch Martha lacht und sagt: „Mir bleibt trotzdem Zeit für Freunde“. Für ihre Zukunft wünscht sie sich, dass sie ihren künstlerischen Stil weiterhin vervollkommnen kann, ihr die Freude am Malen erhalten bleibt und die Familie sie weiterhin so toll unterstützt. Bereits jetzt denkt sie an eine weitere Ausstellung. „Ganz einfach um zu sehen, ob und wie meine Entwicklung voranschreitet“, verriet Martha. Doch ihre Hobbys sollen Hobbys bleiben. Beruflich hat sie andere Pläne und liebäugelt mit einem Jura-Studium. Infos zu Besichtigungszeiten im Kulturcafé gibt’s bei Frau Brachmann unter 037367/2490.
Martha Müller ist 15 Jahre alt und freut sich, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Text und Foto: Jana Kretzschmann