Bad Wildungen/Lengefeld – Nachdem er als Vierter der Deutschen U-16-Meisterschaft eine Medaille knapp verpasst hatte, kann sich John Heinrich nun mit einem anderen nationalen Titel „trösten“. Die Goldmedaille des jungen Schachspielers vom SV Lengefeld bei den Deutschen Amateur-Meisterschaften in Bad Wildungen ist laut Trainer Franko Haugk aber fast noch höher einzuschätzen als das Abschneiden in der Jugend, da der 16-Jährige in Hessen auch auf ältere Konkurrenz traf. „John war einer der Jüngsten. Was er erreicht hat, ist einfach sensationell“, so Haugk.
Ausschlaggebend für die Teilnahme an der Amateur-Meisterschaft sei nicht das Alter gewesen, sondern die deutsche Wertzahl der Spieler. Und auch die allein reichte noch nicht. „Es gab insgesamt sieben Qualifikationsturniere. Für John hat in Magdeburg der 9. Platz gereicht“, berichtet der Trainer, der nun die Endrunde nur aus der Ferne miterlebte. Dennoch bekam Haugk viel mit, da drei Partien seines Schützlings im Internet gezeigt wurden. Kein Wunder, dominierte doch der aus Zschopau stammende SVL-Spieler in der Gruppe A, der höchsten Kategorie mit Wertzahlen von 2100 bis 2300, von Anfang an. Allerdings waren die Siege in den ersten vier der insgesamt fünf Runden hart erkämpft, wie der Coach betont: „Die Partien dauerten fast immer mehr als vier Stunden.“
Nicht zuletzt dank der Unterstützung seiner Familie – vor allem Schwester Sophie ist laut Haugk immer eine gute Betreuerin – präsentierte sich John Heinrich bis zuletzt hoch konzentriert. So reichte ihm im letzten Spiel gegen seinen ärgsten Verfolger ein Remis, da dieser mit einem halben Punkt Rückstand ins Spiel gegangen war. „Knackpunkt war aber das Duell in der vierten Runde, als John eine fast schon verlorene Partie umbiegen konnte“, erklärt Haugk, dessen Schützling sich mit dem Titelgewinn ein Ticket zur nächsten Deutschen Meisterschaft der Männer sicherte.
John Heinrich und seine Schwester Sophie
Foto: privat
Quelle: Freie Presse vom 01.08.2023, Lokalsport Marienberg (https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/erzgebirge/lengefelder-auf-nationaler-ebene-nicht-zu-schlagen-artikel12987260)